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Wasser in der Not: TH10 in Uganda

17. Februar 2022

Angesichts des Bevölkerungswachstums in Uganda ist Teamarbeit erforderlich, um den Durst von einer Million Menschen zu stillen. Seit Juli 2016 haben eine Million südsudanesische Flüchtlinge die Grenze nach Uganda überquert. In der nördlichen Region Gulu arbeiten NGOs und Regierungsorganisationen zusammen, um den Zustrom in dieses bereits stark besiedelte Gebiet bewältigen zu können.
Dank seines nahezu perfekten Klimas ist Uganda reich an Nahrungsmitteln. Baumfrüchte wachsen in scheinbar unerschöpflichen Gärten, Getreide wird zweimal im Jahr geerntet, und Schlachtvieh, Hühner, Ziegen und Schweine sind im Überfluss vorhanden. Flüchtlinge erhalten oft ein kleines Stück Land zur Bewirtschaftung, um sich selbst zu versorgen. Nahrung ist zwar reichlich vorhanden, Wasser jedoch nicht. Das Bohren nach Wasser ist unerlässlich. Um zu vermeiden, dass die Menschen jeden Tag wertvolle Zeit mit dem Wasserholen vergeuden, verlangt die Regierung einen Brunnen und einen Hydranten für die Trinkwasserversorgung von Siedlungen mit 200 oder mehr Menschen. Brunnen dürfen nicht weiter als 5 km voneinander entfernt sein.
Epiroc TH10 waterwell drill rig in Uganda
BM Watsan Holdings hat mit der 2014 angeschafften TH10 viele Brunnen gebohrt. Das Unternehmen benötigt gerade einmal drei Tage, um eine Bohrstelle einzurichten, einen Brunnen zu bohren, eine Pumpe zu installieren und die Bauarbeiten abzuschließen. Für Olanya Joseph Otim, geschäftsführender Projektleiter bei BM Watsan, ist der Erfolg des Unternehmens auf die guten Beziehungen zu den Organisationen zurückzuführen, für die es tätig ist. „Wir erleichtern ihnen die Arbeit, weil sie sich darauf verlassen können, dass wir den Brunnen fertigstellen,“ erklärt er.

Nach Otim baut das Unternehmen durchschnittlich 50 Brunnen pro Jahr, wobei die Brunnen in dieser Gegend nicht so tief sind. Der bisher tiefste hatte weniger als 120 Meter. „Die TH10 ist schnell und braucht nur fünf bis sieben Stunden, um einen Brunnen fertig zu bohren.“
Für die Entwicklung eines Brunnens ist zunächst eine oberflächliche 12-Zoll-Bohrung (305 mm) für eine provisorische Anker-Rohrtour aus Stahl erforderlich. Mit einem Presslufthammer wird anschließend ein 6 ½- oder 7-Zoll-Loch (165 bzw. 178 mm) auf Tiefe gebohrt. Das Unternehmen verwendet Secoroc QL 60 Hämmer mit Warzenbohrkronen, um durch den Fels zu bohren.

"Die TH10 ist schnell und braucht nur fünf bis sieben Stunden, um einen Brunnen fertig zu bohren."

Olanya Joseph Otim ,Geschäftsführender Projektleiter

Die TH10 eignet sich gleichermaßen für das Bohren mit Flüssigkeitsspülung und mit Luftspülung, da sie mit einer 3x4 Centerline-Spülpumpe und einem Deutz-Deckmotor ausgestattet ist. Für Bohrer David Okello bietet sie genug Leistung, um sowohl mit Flüssigkeits- als auch mit Luftspülung zu bohren. „An der Oberfläche gibt es hier Felsen und Geröll, was das Bohren mit Flüssigkeitsspülung erschwert. Ich bin vorsichtig, damit ich nicht stecken bleibe. Da käme ich nie wieder raus.“

 

Das Bohren von Fels mit Luftspülung geht dagegen schnell und einfach. „Wenn wir morgens um 8 Uhr anfangen,  sind wir um 15 Uhr mit dem Bohren fertig.“ Ziel ist es, ausreichend Durchfluss für die Handpumpe zu erhalten – mindestens 0,5 m³ (500 Liter) pro Minute. Alles andere gilt als trockener Brunnen und wird aufgegeben.

Okello kennt zwar die Wasserqualität in den verschiedenen Regionen, die Bodenverhältnisse sind jedoch nicht so vorhersehbar. In der Regel trifft er innerhalb von 10 bis 20 Metern auf Felsen, manchmal aber auch schon nach einem oder erst nach 30 Metern. Die Spülpumpe des Bohrgeräts schafft es, das Bohrloch bis zu einer Tiefe von 100 Metern auszuspülen, daher macht er sich keine Sorgen um die Tiefe seiner Anfangsbohrung. Sobald die provisorische Anker-Rohrtour eingebracht ist, wird mit einem 7-Zoll-Meißel weitergebohrt.
Epiroc TH10 waterwell drill rig in Uganda

Der Brunnen wird mit einem 5-Zoll-PVC-Rohr bis auf Tiefe ausgekleidet und mit Bohrklein hinterfüllt. Die oberste Rohrtour des Brunnenschachts wird einzementiert. Diese Zementierung reicht bis in eine Tiefe von 3 m und dient der sanitären Abdichtung des Brunnens. Während Okello das 7-Zoll-Loch mit bohrt, achtet er auf die verschiedenen Bruchzonen, die er dabei durchquert. In jeder dieser Bruchzonen werden die PVC-Rohrtouren später perforiert.
  

Die Pressluft für Okellos Hammer wird von einem Atlas Copco XRH 836 Kompressor mit einem Volumenstrom von 395 Litern pro Sekunde und einem Druck von 26 bar erzeugt. 

 

Als Trägerfahrzeug für die TH10 dient ein TATA SA 1212 TC Schwerlastkraftwagen mit Allradantrieb. Mit diesem Kraftpaket kommt das Bohrgerät überall hin, wo es gebraucht wird. Wollte er noch einen Bohrer kaufen, dann würde er sich wieder für das gleiche Modell entscheiden, meint Okello. Allerdings würde er beim nächsten Mal ein Fahrgestell mit 6x4-Antrieb wählen, um noch geländegängiger zu sein. 

 

Der Deckmotor treibt zwei Hydraulikmotoren an, die das Drehmoment und die Drehzahl des Drehkopfes erzeugen. Diese Motoren treiben Getriebe an, die für Drehmoment und Drehzahl sorgen. Das maximale Drehmoment beträgt 5.070 Nm. Der Maschinenführer kann die Drehzahl zwischen 0 und 85 U/min regeln. 

 

Wie Okello sagt, gibt es zwar schwerere Bohrgeräte mit mehr Rückzug, die TH10 ist jedoch für die Projekte seines Unternehmens gut geeignet, da sich Flachbrunnen mit ihr schnell und effizient fertigstellen lassen. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, und es macht mir Spaß, damit zu bohren.“

 

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